Dienstag, 27. Januar 2009

Die Fabel -Der Besitzter des Bogens von Gotthold Ephraim Lessing

Ein Mann hatte einen trefflichen Bogen von Ebenholz, mit dem er sehr weit und sicher schoss, und den er ungemein wert hielt. Einst aber, als er ihn aufmerksam betrachtete, sprach er: "Ein wenig zu plump bist du doch! Alle deine Zierde ist die Glätte. Schade!" - "Doch dem ist abzuhelfen!" fiel ihm ein. "Ich will hingehen und den besten Künstler Bilder in den Bogen schnitzen lassen." - Er ging hin; und der Künstler schnitzte eine ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser auf einen Bogen geschickt als eine Jagd?
Der Mann war voller Freude. "Du verdienst diese Zierraten, mein lieber Bogen!" - Indem will er ihn versuchen; er spannt, und der Bogen zerbricht.



In dieser Geschichte geht es um einen Mann der seinen Bogen verzieren lässt, der dann zerbricht, als er ihn spannt, weil der Bogen durch die Verzierungen zu dünn geworden ist.




  1. Aussageabsicht: Hochmut kommt vor dem Fall.

  2. die Geschichte –Der Besitzter des Bogens- ist eine Fabel, weil

    - es eine kurze Erzählung ist: 10 Sätze


    - sie lehrhaft ist: durch Eitelkeit verlor der Mann seinen besten Bogen


    - es sich auf einen dramatischen Kern konzentriert: Der Bogen, der am Schluss kaputt ist

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